Stadtgeschichte

Stadtgeschichte

Bereits in der Jungsteinzeit, etwa um 4000 vor Christus, siedelten Menschen in unserem Gebiet. Die  Siedlungen am Südrand unseres Raumes blieben auch nach der Einwanderung der Illyrer, um ca. 1800 vor Christus, weiter bestehen. Illyrischer Herkunft ist auch der Name der Erlauf „Arilapa“ (Adlerfluss), der später abgewandelt als „Arelape“ das römische Kastell und die römische Zivilstadt bezeichnet.  

Durch die Eroberung des Königreiches Noricum um 15 v. Chr. drangen die Römer bis zur Donau vor und sicherten die Donaugrenze, den „Limes“, mit dem Bau von Straßen und Kastellen gegen die im Norden wohnenden Germanen. Als eines dieser neuen Kastelle ein kleines Infanterielager, dessen Umrisse wahr­scheinlich den Bereich Thörringplatz, Kirchenplatz, Weigelspergergasse umfasste. 395 wird „Arelape“ auch Sitz des Kommandanten der Donauflottillie.

Am 6. Oktober 832 schenkte König Ludwig der Deutsche dem Bistum Regens­burg das Gebiet um die „Herilungoburg“ die spätere Hofmark Pöchlarn. 

971 wird Pöchlarn allmählich Mittelpunkt des regensburgischen Herrschaftsgebiets und hat kurz nach 1000 bereits eine marktähnliche Position erreicht. Am 26. Mai 1267 stellte Bischof Leo Tundorfer von Regensburg in Pöchlarn ein Urkunde aus, in der Pöchlarn erstmals als „Stat ze Bechlaren“ genannt wird.  

Das 16. Jahrhundert bringt die Blütezeit der Stadt durch regen Handel, vor allem mit Eisen aus dem Erzberg, das über die „Dreimärktestraße“ Gresten, Scheibbs und Purgstall nach Pöchlarn gelangt und mautfrei auf dem Land- und Wasserweg weiterbefördert wurde. Auch der Weinhandel spielt bis ins 19. Jahrhundert für Pöchlarn eine wichtige Rolle. Der Raum Melk-Ybbs war vom 14. bis ins 19. Jahrhundert ein ergiebiges Weinbaugebiet.  

Hochwässer, Eisstöße und Brände machten der Stadt arg zu schaffen, so auch der Großbrand 1766, bei welchem die Stadt, die untere Vorstadt, die Pfarrkirche, der Karner, das Schloss und die Peterskirche eingeäschert wurden. 1805 und 1809 wurde Pöchlarn von den Franzosen besetzt, hohe Kriegssteuern und Plünderungen schädigten die Stadt und ihre Umgebung schwer. 1803 bzw. 1810 endete die fast tausendjährige Herrschaft des Bistums Regensburg durch den Reichsdeputationshauptschluss. Die Herrschaft Pöchlarn wurde 1811 vom k.u.k Cameralfonds eingezogen und nach unwirtschaftlicher Verwaltung 1823 an den Baron Bors von Borsod abgegeben, welcher 1900 die Herrschaft an Baron Tinti weiterverkaufte. Durch die Märzrevolution 1848 wurde der Untertanenverband aufgehoben und die Stadt wurde eine autonome Gemeinde.  

Mit der Eröffnung der Westbahn 1858 beginnt ein langsamer Wiederaufstieg. 1877 wurde die Bahnstrecke Pöchlarn - Kienberg-Gaming in Betrieb genommen, so wurde Pöchlarn Umschlagplatz für landwirtschaftliche und industrielle Produkte des Erlauftales. 

Am 1. März 1886 erblickt der große Maler Oskar Kokoschka in Pöchlarn das Licht der Welt.

Durch den Bau des Donaukraftwerkes Melk in den Jahren 1979 bis 1981 änderte sich Pöchlarn enorm und die gefürchteten Überschwemmungskatastrophen werden in Hinkunft von Pöchlarn ferngehalten werden. Auch die verbesserten Verkehrsbedingungen durch Bahnunterführungen, Autobahnanschluss und die im Herbst 2001 freigegebene Donaubrücke werden wesentlich zur steten Weiterentwicklung Pöchlarns beitragen. 

Der Nibelungengau gehört wohl zu den geschichtsträchtigsten Talschaften der Donau in Österreich.

 

Interessante Videos und Impressionen über die Stadt Pöchlarn, zusammengestellt von Ing. Harald Mitsch:

erinnerungen pöchlarn