Das bewegte Leben des Gamingerhofes
Ein Rathaus kann immer Geschichten erzählen. Besonders, wenn es so alt ist wie der Gamingerhof. Seit fast 800 Jahren steht es an diesem Ort.
Von Mönchen und Bauerstöchtern
Im Jahre 1346 kaufte der Prior der Kartause Gaming vom Regensburger Bischof das Haus in Pöchlarn. Er nutzte es als Niederlassung, um Waren und Güter der Kartause zu verschiffen. 400 Jahre lang blieb das Gebäude im Besitz des Kartäuserkloster, daher der Name Gamingerhof.
Der Gamingerhof am Ende der Eisenstraße
Die bedeutende Straße, 1544 erbaut, verlief vom steirischen Erzberg bis zur Donau. Ihr strategisch wichtiger Endpunkt befand sich in Pöchlarn. Von hier wurde alles vom Erzberg nach Norden verfrachtete Eisen auf der Donau Richtung Wien transportiert.
Von der Kochschule zum Jazzkeller
1788 kaufte die Stadtgemeinde Pöchlarn den Hof und richtete darin das Rathaus ein. Über die Jahrhunderte wurde der Gamingerhof immer wieder umgebaut. 1869 beherbergte er eine Privatschule für Mädchen. Da, wo heute das Standesamt ist, war vor etwa 100 Jahren (1923) eine Kochschule für arbeitslose Bauerntöchter aus der Region. Neben dem Heizraum gab es sogar einen Gemeindearrest, in dem so mancher unfreiwillig zu Gast war.